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Materialkunde

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Leder
Allgemeine Bezeichnung für tierische Häute und Felle, die durch Gerbung unverweslich gemacht worden sind. Die Lederherstellung gehört zu den ältesten Handwerken überhaupt. Leder ist ein vielseitiges Naturprodukt, das sich insbesondere durch seine Flexibilität, Zähigkeit, Verformbarkeit und Dehnbarkeit auszeichnet. Darüber hinaus ist Leder anschmiegsam, atmungsaktiv und strapazierfähig.

Heutzutage sind mehr als 200 unterschiedliche Lederarten bekannt. Eine Unterteilung der einzelnen Lederarten kann wie folgt vorgenommen werden:

Lederarten

  • Nach der Herkunft der Rohhaut / Tierart (z.B. Rindleder, Schweinsleder)
  • Nach dem Spaltzustand (Voll-Leder oder Spaltleder)
  • Nach der Gerbung (Chromleder, Vegetabilleder, Sämischleder, kombiniert gegerbtes Leder)
  • Nach der Färbung (Anilin-Leder, gedeckte Leder)
  • Nach der Zurichtung (vollnarbiges Leder, korrigiertes Leder, geschliffenes Leder)
  • Nach dem Verwendungszweck (Schuhleder, Möbelleder etc.)

Rindleder
Oberbegriff für aus Rinderhäuten hergestellte Leder. Die Hautdicke des Rindes kann zwischen 2 und 6 mm liegen. Rindleder haben ein ungleichmäßig verteiltes Narbenbild. Lederteile in Sicherheitsschuhen bestehen zu einem überwiegenden Teil aus Rindleder, und zwar aus Vollrindleder.

Schweinsleder
Leder vom Schwein. Schweinsleder ist etwas porös, aber zäh. Es ist gekennzeichnet durch eine gute Atmungsaktivität, da die Borsten die gesamte Haut durchdringen. Anderseits hat dieser Tatbestand aber auch zur Folge, dass Schweinsleder wasserdurchlässig ist. Charakteristisch beim Schweinsleder ist die Anordnung der Haarborsten in Dreiergruppen. Das Schweinsleder besitzt keine Unterteilung in Narben- und Faserschicht.

Wildleder
Als Wildleder bezeichnet man nur Rauleder aus Wildfellen (z.B. Reh, Hirsch etc.). Irrtümlicherweise werden andere Rauleder wie Velour- oder Nubukleder häufig als Wildleder bezeichnet.

Voll-Leder
Teil des Leders, der die Narbenschicht trägt. Voll-Leder wird auch als Narbenleder bezeichnet. Es besitzt hervorragende Trageeigenschaften und ist sehr formstabil und reißfest. Der Einsatz von Voll-Leder erhöht den Tragekomfort für den Schuhträger und verlängert die Standzeit der Schuhe.

Vollnarbiges Leder
Leder, die nach der Zurichtung noch über die gesamte Narbenschicht verfügen, d.h. der Narben wird nicht korrigiert. Vollnarbige Leder haben ein natürliches Aussehen, einen vollen kräftigen Griff und gute Trageeigenschaften. Als vollnarbige Leder können nur fehlerfreie Häute eingesetzt werden.

Spaltleder
Als Spaltleder bezeichnet man die beim Spalten der Haut anfallenden Schichten. Es ist zu unterscheiden zwischen:
Narbenspalt (obere Hautschicht, die den Narben trägt – auch als Voll-Leder bezeichnet)
Fleischspalt (untere Hautschicht ohne Narben)
Mittelspalt (mittlere Hautschicht, die anfällt, wenn der untere Spaltteil ohne Narbenschicht nochmals geteilt wird)
Als klassisches Spaltleder werden handelsüblich die mittlere und untere Spaltschicht des Leders bezeichnet, also die Hautschichten ohne natürliche Narben. Dieses Spaltleder ist in seiner ursprünglichen Form von beiden Seiten rau.

Es kann durch Pressnarben so zugerichtet werden, dass es nur schwer von einem Narben- bzw. Voll-Leder zu unterscheiden ist. Die künstlich aufgepressten Narben weisen jedoch häufig eine plastikartige Glätte auf und sind nicht so formstabil wie Voll-Leder. Spaltleder wird in der Schuhproduktion für die Fertigung von preisgünstigen Schuhen eingesetzt.

Chromgerbung
Die Chromgerbung gehört zu den mineralischen Gerbverfahren (s. Gerbverfahren). Die tierische Haut wird unter Einsatz von Chromsalzen zu Leder umgewandelt. Heute werden die meisten Ober- und Futterleder chromgegerbt. Die Chromgerbung ist im Vergleich zur pflanzlichen Gerbung einfacher, schneller und kostengünstiger. Darüber hinaus haben chromgegerbte Leder ein schöneres Narbenbild und damit eine bessere Optik. Chromgegerbte Leder sind etwa doppelt so reißfest wie pflanzlich gegerbte Leder. Deshalb wurde es mit der Einführung der Chromgerbung auch möglich, Spaltleder so zu behandeln, dass es für die Weiterverarbeitung z.B. als Schuhleder geeignet ist.

Sämischleder
Ein durch die so genannte Sämischgerbung gewonnenes Leder. Als Gerbmittel werden Tranen und synthetischen Fetten eingesetzt. Sämischleder werden u.a. als Fensterleder verwendet.

Vegetabilleder
Pflanzlich gegerbtes Leder wird als Vegetabilleder bezeichnet. Rein pflanzlich gegerbte Leder sind relativ selten, da dieses Gerbverfahren sehr zeitintensiv ist. Meist trifft man auf chromgegerbtes Leder, das vegetabil nachgegerbt worden ist. Vegetabilleder zeichnen sich durch eine gute Feuchtigkeitsaufnahme aus.

Anilinleder
Leder ohne Deckfarbenauftrag, das ausschließlich mit wasserlöslichen Anilinfarbstoffen gefärbt wurde. Da keine Deckfarben benutzt werden, ist die Narbenstruktur des Leders deutlich zu erkennen. Der natürliche Charakter des Leders bleibt erhalten.

Glattleder
Bei den Lederarten unterscheidet man zwischen Glatt- und Rauledern. Zu den Glattledern gehören Anilin-Leder und gedeckte Leder. Sie verfügen über eine mehr oder weniger glatte Oberfläche.

Rindbox
Für die Herstellung von Rindboxledern werden Rindshäute ab einer bestimmten Größe eingesetzt. Durch eine spezielle Gerbung wird das Rindboxleder besonders voll und kräftig. Rindboxleder kann als glattes oder genarbtes Leder auftreten, mit einer gedeckten und glänzenden Oberfläche.

Juchtenleder
Beim Juchtenleder handelt es sich um ein stark gefettetes Rind- oder Kalbleder als Nachahmung des ursprünglichen Juchtenleders, das aus Russland stammt. Juchtenleder ist wasserdicht und sehr geschmeidig. Es wird mittels Birkenrindenteer gegerbt und anschließend stark gefettet.

Velourleder
Das Velourleder gehört zur Gruppe der Rauleder. Im Gegensatz zu Nubukleder wird Velourleder auf der Fleischseite geschliffen. Es hat daher eine gröbere Faserstruktur als Nubukleder. Da zur Herstellung von Velourleder der Fleischspalt eingesetzt wird, spricht man häufig auch von Velourspalt.

Nubukleder
Das Nubukleder gehört zu der Gruppe der Rauleder. Es handelt sich hier um ein narbenseitig geschliffenes Leder. Durch das Schleifen der feinstrukturierten Narbenschicht entsteht ein hochwertiges Leder mit samtartigem Charakter.

Rauleder
Im Gegensatz zu Glattledern wird die Oberfläche von Rauledern stark geschliffen. Man unterscheidet narbenseitig geschliffene Rauleder (Nubukleder) und fleischseitig geschliffene Leder (Velours). Das Nubukleder hat einen feinen, samtartigen Charakter, da die feinstrukturierte Narbenschicht geschliffen wird. Das Velourleder ist grobfaseriger, da hier die gröbere Faserschicht zur Fleischseite hin geschliffen worden ist.